Teppiche aus Baumwolle
Aber auch in der Teppichherstellung kamen schon frühzeitig Baumwollfasern zum Einsatz. Vor allem für Kett- und Schußfäden fand Baumwolle hier oft Verwendung. Da die Baumwollfaser sehr dehnbar, hitzebeständig und auch bei häufiger Benutzung langlebig ist, eignet sie sich hervorragend für Teppiche, die ja einer steten Beanspruchung unterliegen. Vor allem in handgewebten Teppichen ist Baumwolle die Hauptfaser. Sie wird generell aber eher als Grundmaterial und nicht im Flor eingesetzt, da sie Schmutz leichter annimmt als Naturfaser Wolle und auch stärker zum Verfilzen neigt.
Gleichzeitig gilt Baumwolle als sehr hautfreundlich und da Baumwollfasern nicht kratzen und ein niedriges Allergiepotenzial besitzen, können Textilien und Teppiche aus Baumwolle auch von Allergikern genutzt werden. Wer einen Baumwollteppich erwirbt, sollte allerdings beachten, dass diese Fasern nicht säurebeständig und leicht entflammbar sind und da sie viel Wasserdampf aufnehmen, in feuchten Räumen schimmeln können. Obwohl Baumwolle generell etwas anfälliger gegenüber Mikroorganismen ist, besitzt sie eine gewisse Widerstandsfähigkeit gegenüber Motten und anderen Insekten. Dies macht sie wiederum als Wohntextil äußerst attraktiv. Durch spezielle Verfahren kann Baumwolle heutzutage so veredelt werden, dass das Gewebe zwar seidenartig aussieht, dennoch aber seine robusten und langlebigen Eigenschaften behält. Dabei wird die Baumwollfaser unter Zugspannung in konzentrierte Natronlauge gelegt, was ein Aufquellen und Verkürzen der Fasern zur Folge hat. Dies bewirkt einen seidigen Glanz. Man nennt diese bearbeitete Baumwolle auch merzerisierte Baumwolle. Sie ist zwar etwas günstiger als Seide und widerstandsfähiger als unbehandelte Baumwolle, dennoch verschleißt und verfilzt sie deutlich schneller.